Kategorie: Online

Interessante Websites von Sammlern und Museen

Historische Weihnachtskarten

Sammler historischer Weihnachtskarten gibt es sicherlich so einige in Deutschland. Zwar schon sechs Jahre alt aber mit einzelnen schönen Karten ist ein Bericht in der Mittelbayerischen Zeitung über den Thüringer Philatelist Reiner Schmalzl. Er hat über 1000 originale Weihnachts- und Neujahrskarten zusammengetragen, die meisten davon 100 Jahre und älter. Die früheste Karte zu Weihnachten 1897 zeigt, was andere Kartensammler auch schon herausgefunden haben: Der rote Mantel ist keine Erfindung von Coca Cola.

weihnachtskarten

Weihnachtskarten aus der Sammlung Thomas Gaida (postkarten-paradies.net)

Wer alte Weihnachtskarten digital versenden möchte, sei auf die Website “Alte Postkarten” von Thomas Gaida aus Köln verwiesen. Er fordert ausdrücklich zur Nutzung seiner Digitalisate auf: “Schicken Sie Ihren Freunden in diesem Jahr eine Weihnachtskarte (…). Klicken Sie das Sprechblasensymbol, um zu den teilen Schaltflächen zu gelangen. Für WhatsApp, Skype, Email oder zum selber Drucken müssen die die Originaldateien zunächst auf Ihrem Gerät speichern”.

Ansichtskartenverlag Brück & Sohn

Diese Karte von 1897 trägt die Nummer 1 (Quelle: Wikipedia)

Seit 7 Generationen befindet sich der Kunst- und Ansichtskartenverlag Brück & Sohn aus Meißen in Familienbesitz. Gegründet 1793, begann ab 1885 die Fertigung von Bildpostkarten. Häufigste Motive waren sächsische Orte: Meißen, Dresden, Bärenburg, Bad Elster, Radebeul, Bautzen. Aber auch zu Karlsbad, Budapest und Danzig gab es ein breites Sortiment.

Mit Hilfe von Wikipedia stellte die Familie im Jahr 2016 über 30.000 Karten aus 1.529 Orten in die Kollektion Wikimedia Commons ein. Dabei sind die Karten am Besten über die Liste der Städte zugänglich. Weil alle Karten ab 1897 durchgängig nummeriert wurden, ist aber auch eine Suche nach der Kartennummer möglich. Bei der Einsortierung und Beschriftung der Karten hilft die Wikipedia-Gemeinde mit: Sie hat an den Karten und Texten bereits zahllose Feinjustierungen und Ergänzungen vorgenommen.

Von der Mosel…

Screenshot Asichtskarten auf ro-klinger.de

gibt es auch schöne Ansichtskarten. Roland Klinger hat sie für Bernkastel-Kues zusammengetragen und seine ältesten Karten online gestellt. Mit einer Vorläuferkarte 1888 geht es los. Die Scans sind anklickbar und vergrößern sich dann.

Leider sind nur die Bildseiten erfasst, aber dafür sind es ausgesprochen schöne Motive. Die Links auf der linken Seite führen zu weiteren Lithographie-Karten und Photokarten. Zu diesen alten Karten geht es hier.

Karten aus Bruchsal

Screenshot der Homepage

Michael Hofmeister hat als Streifzug durch vergangene Tage zum Jahresende 2016 seine Sammlung Bruchsaler Ansichtskarten online gestellt. Bereits von Alt-Bruchsal gibt es mehr als 1.000 verschiedene Motive, die älteste Karte in der Sammlung ist aus dem Jahr 1895. Die Website ist schön gestaltet, zu den Karten sind verschiedene Zugänge möglich: Über Diashows, Straßennamen, Ortsteile und Motive. Die Diashows geben kurze Erläuterungen zu den Motiven, abgebildet werden jeweils nur die Vorderseiten. Während eine zeitliche Einordnung der Karten erfolgt, könnten gerne noch Informationen zum jeweils herausgebenden Verlag ergänzt werden.

Auf Facebook …

wird es aus unterschiedlichen Gründen keine Seite von uns geben. Was uns aber nicht daran hindern soll, sich hier regelmäßig in Sachen Ansichtskarten umzusehen und auf Communities oder Gruppen hizuweisen, soweit sie hinreichend groß und interessant sind und nicht nur dem reinen Verkauf von Karten dienen sollen.

Allgemein

Mit Ansichtskarten-Vorläufern befasst sich seit 2010 (?) die gleichnamige Community Ansichtskarten-Vorläufer. Hier gibt es auch eine ausführliche Diskussion der korrekten Bezeichnungen von alten Ansichtskarten. Der letzte Eintrag ist allerdings bereits vom 29. September 2012.

Bundesländer/Regionen

Für Niedersachsen – aber auch Hamburg und Bremen sollen vorkommen – gibt es eine Mitte Februar 2017 frisch gegründete öffentliche Gruppe mit dem Titel Alte Ansichtskarten aus Niedersachsen.

Städte

Frankfurt an der Oder ist bei facebook mit einer geschlossenen Gruppe Frankfurt (Oder) auf alten Ansichtskarten vertreten.

Zu Freiberg in Sachsen finden sich Karten auf der Seite Freiberger Stadtansichten auf alten Postkarten.

Münster aus der Zeit 1896 bis 1945 mit Schwerpunkt 1900 bis 1920 postet Christoph Niehus seit 2012 in der Community Münster i.W. historische Ansichtskarten.

Das baden-württembergische Laupheim

Laupheim

Laupheim 1894 (Screenshot)

… ist die zweitgrößte Stadt im Landkreis Biberach. Manfred Schwarz hat 25 Jahre Ansichtskarten zu diesem Ort gesammelt und sein Sohn Dominik hat mit ihm gemeinsam eine sehr einladende Website mit den Digitalisaten gestaltet. Die rund 900 Karten sind über eine Zeitleiste erschließbar. Ein Klick auf die Karte zeigt Scans von Vorder- und Rückseite, die Beschreibung umfasst Details zu Verlag und Motiv. Es sind sogar die handschriftlichen Texte transkribiert. Unter “Suche und Recherche” findet sich zudem ein ausgefeiltes Suchformular, das nach Orten, Stichworten, Jahreszahlen oder Bildtechniken die Sammlung durchforstbar macht. Zur Website geht es hier.

Hamburger Harburger Ansichten

Hartburg

Hamburg-Harburg (Screenshot)

Der Hamburger Stadtteil Harburg liegt Stefan Rather am Herzen. Ihn interessiert das alte Harburg an der Elbe im Zeitraum 1875 bis 1945. Neben einem kurzen Abriss zur Geschichte Harburgs bietet die Website harburg-an-der-elbe.de vor allem Galerien von Ansichtskarten. Jede Karte ist dabei mit ihrer Frontseite abgebildet und mit Metadaten beschrieben. Zum Motiv gibt es zudem einige genauer beschreibende Zeilen, mitunter auch weiterführende Links zum Objekt. Zugänglich ist die Sammlung über eine Vielzahl von Kategorien, über einen vollständigen Kartenindex oder auch über den herausgebenden Ansichtskartenverlag.

Wer speziell Karten von den niedersächsischen Nachbarorten Alvesen, Ehestorf oder Emmetal sucht, der sei auf den Ortsverein Ehestorf-Alvesen verwiesen. Dessen Webauftritt bringt einige alte Ansichtskarten mit Sichten dieser Orte.

Zu anderen Ortsteilen Hamburgs recherchieren wir noch. Das Altonaer Museum hat zwar mit über 1,5 Mio. Bildpostkarten eine der größten Sammlungen in Europa. Leider ist dieser Bestand aber digital noch nicht zugänglich. Auch Sonderausstellungen, die sich nur dem Bestand an Bildpostenkarten widmen, sind aktuell nicht geplant. Interessenten können den Bestand vor Ort über das Archiv einsehen, sollten aber vorab bereits die relevanten Themen mitteilen.

Karten aus Potsdam online

Postdam: Gute Privatsammlung (Screenshot)

Knapp 4.700 Postkarten, aber auch Fotos und Dokumente zu Potsdam und Umgebung hat Klaus Hellenthal seit 2010 online gestellt. Jede Karte wird mit Vorder- und Rückseite gezeigt und ausführlich beschrieben. Der Sammler ist seit 1990 bei diesem Hobby und möchte nicht nur seine Ansichtskarten zeigen, sondern auch weitere Informationen bieten. Die Sammlung ist in topografische und Motiv-Kategorien gegliedert, auch ein Straßenverzeichnis ist vorhanden.

In der Rubrik “Neues” finden sich viele interessante Details zur Entwicklung der Sammlung und der gezeigten Objekten. Sie wird regelmäßig gepflegt. Akribisch sind die beteiligten Postkarten-Verlage verzeichnet, über deren Liste man zu allen Ansichtskarten des jeweiligen Verlags gelangt. Der “kleine Blick auf die Geschichte der Ansichtskarten” ist liebevoll mit Post- und Ansichtskarten illustriert. Auch auf der Website zu finden: Eine Darstellung der verschiedenen Drucktechniken. Die Linksammlung schließlich weist wesentlich Händler und Auktionshäuser auf. Das Besondere dabei: Sie ist bewertet.

Postkarten rund um die Eisenbahn

Screenshot Technoseum-Website

hält die Sammlung des Technoseum Mannheim bereit. Das Museum hat eine Datenbank mit 571 Loks auf Ansichtskarten online gestellt. Dabei liegt das Hauptgewicht der Beschreibung allerdings auf den technischen Merkmalen der jeweiligen Lok. Der Verlag der Postkarte wird eher nebenbei genannt. Zu dieser Datenbank geht es hier.

Wer sich hingegen beim Thema Eisenbahn eher für Bahnhöfe interessiert, der sei auf die Website von Axel Mauruszat verwiesen. Der Berliner sammelt hauptsächlich Bahnhofskarten aus dem Land Brandenburg und stellt sie auch online. Zu seiner Sammlung führt dieser Link.

Hannover auf alten Ansichtskarten

Hannover hat es gut. Denn mindestens vier Sammlungen zeigen online Postkarten aus dieser Stadt.

hannover

“Postkarten-Archiv” (Screenshot)

Andreas-Andrew Bornemann hat in seinem Postkarten-Archiv mit gleichnamiger Website ein Konvolut von rund 6.700 Karten aus seinem Privatarchiv online gestellt. Sie zeigen Hannover in seinen Stadtteilen, Linden-Limmer “und den Rest der Welt”. Und das bedeutet: Artisten, Tätowierte, Schaubuden, Zirkusunternehmen, Stummfilmstars und Matrosen. Aber auch Karten zu Großstädten von Berlin bis Rom.

Die Orts-Karten werden mit ihrer Frontseite gezeigt, außer einer mitunter straßengenauen Ortsangabe und dem Datum des Poststempels finden sich keine weiteren Angaben. Anders steht es mit den Motivkarten. Sie werden in ausführlich Texte eingebettet. So erfährt der Besucher viel über Zirkusfamilien, Panoptiken und bei den Stummfilstars ist zumeist eine ausführlichere Biographie beigefügt. Auch die Geschichte einzelner Ansichtskartenverlage, z.B. des Ross Verlags, kommt nicht zu kurz.