Kategorie: Historisches

Auf dem Weg zur Ansichtskarte

Eine kurzgefasste Chronik

  • 1865, 1. Juni: In Preußen wird die Offene Karte, auch Aviskarte oder Drucksachenkarte eingeführt. Sie dient Unternehmen für Vertreterankündigungen und ist werblich gestaltet. Selten wurde die Versandart für andere Zwecke genutzt (zB. als Einladungen zu privaten Zwecken). Soweit hier bereits Illustrationen aufgebracht sind, gelten diese – wertvollen – Karten heute als echte Vorläufer oder Vorläufer der ersten Kategorie.
  • 1865, 30. November: Heinrich Stephan, Geheimer Preußischer Postrat, wirbt vergeblich auf der Postvereins-Konferenz in Karlsruhe um die Zulassung eines Postblatts als offen versandter Karte.
  • 1868: Der Antrag der Buchhändler Friedlein und Pardubitz aus Leipzig, eine „Universal-Correspondenz-Karte“ einzuführen, wird vom preußischen Generalpostdirektor abgelehnt.
  • 1869, 26. Januar: Der Nationalökonom Enanuel Herrmann regt in Wien die Einführung der Postkarte als “neue Art der Correspondenz mittels der Post”  an.

 

1869, 1. Oktober: Die österreichisch-ungarischen Post übernimmt den Vorschlag. Die erste Correspondenzkarte im Format 8,5 × 12,2 cm erscheint, das Postwertzeichen ist eingedruckt. Die Rückseite ist für Nachrichten blanko.

30 Jahre Projekt “The Postcard Album”

Helmfried Luers aus Rastede gibt seit 30 Jahren die Zeitschrift “The Postcard Album” – postcard & publisher research” heraus. Und zwar als “Strictly a hobby project, non-profit orientated, published when time and budget allows.” Er spürt Informationen über Verlage und Personen nach, die Ansichtskarten hergestellt haben oder noch heute herstellen. Die aktuelle Nr. 30 umfast 40 durchgängig vierfarbige Seiten und ist für 4 EUR erhältlich, als “Special Offer” gibt es zwei Hefte für 6,50 Euro.

Inzwischen sind viele Informationen aus der Zeitschrift auch auf der englischsprachigen Website des Magazins abrufbar. Ein Besuch lohnt sich!

240.000 Ansichtkarten aus dem Kanton Zürich ….

Postkartenaktionumfasst die Graphische Sammlung der Zentralbibliothek Zürich. Hierüber berichtet der Tages-Anzeiger am 27. Januar 2017. Die Sammlung wurde bereits 1854 gegründet. In der Wende zum 20. Jahrhundert gerieten Ansichtskarten so richtig in Mode. 22 Millionen Karten wurden 1902 allein in der Schweiz verschickt.

Der Leiter der Graphischen Abteilung gibt im Artikel einen kleinen Einblick und verweist darauf, dass die Kunstgeschichte Ansichts- und Postkarten erst in den 1970er-Jahren als Quellenmaterial entdeckt hat. Die ersten 1.800 Karten sind auch schon digitalisiert. Zumeist sind die Ansichtskarten Schenkungen, nur selten werden Bestände durch Ankauf vervollständigt. Im Rahmen des 100-Jahr-Jubiläums der Zentralbibliothek findet aktuell bis zum 2. März 2017 ein Postkartenwettbewerb statt: “Wir rufen die Zürcher Bevölkerung auf, der Zentralbibliothek alte Postkarten ihres Wohnorts zu schenken, egal ob gelaufen oder ungelaufen. Bedingungen: Die Postkarten zeigen ein Motiv aus dem Kanton Zürich. Die Postkarten sind mindestens 100 Jahre alt. Die eingegangenen Postkarten werden auf dieser Website zur Prämierung durch das Publikum hochgeladen. Alle können mitmachen und zwischen dem 3. März und dem 2. April 2017 ihre drei Favoriten anklicken. Für die drei bestplatzierten Postkarten gibt es Publikumspreise.”

Kategorie Historisches

In dieser Kategorie sollen Beiträge mit historischem Hintergrund veröffentlicht werden: Zum Sammeln von Ansichtskarten, zu Ansichtskarten-Verlagen, zu Museen mit Ansichtskarten-Beständen und so weiter…